Projekt: Berufsausbildungszentrum Cam Xuyen
Nach Beendigung meiner Mitarbeit im Projekt in Ubon Ratchathani/Thailand, kam ich 1997 endlich in Vietnam an.
Bis ins Jahr 2000 verbrachte ich privat eine sehr schöne Zeit, mit vielen Motorradtouren und der Pflege alter und der Entwicklung neuer Freundschaften.
Die Umsetzung der Projektziele stellten sich aber als äußert schwierig heraus.
Projektziele: Aufbau von verschiedenen Werkstätten (Metall, Schweißen, Landmaschinenreparatur, Mopedreparatur, Verwaltung und Servicewerkstatt). Durchführung von praxisorientierten Kursen für zahlende Lehrlinge.
Erfolge: Der Aufbau aller Werkstätten konnte innerhalb von 18 Monaten abgeschlossen werden. Hilfreich waren dabei die von mir mit meinen Kollegen durchgeführten Berufsorientierungskurse mit Schülern aus den 9. und 10. Klassen der Oberschule Ha Tinhs.
Alle Werkstatteinrichtungsgegenstände konnten innerhalb der Kurse angefertigt werden.
Probleme: Als wir dann die angestrebten Kurse zur Ausbildung von Metallfachkräften für zahlende Lehrlinge beginnen wollten, stellte sich heraus, dass es noch gar keinen Bedarf an einer Metall-Ausbildung mit höherer Qualifikation gab. Der Bedarf an Metallarbeitern war sehr gering und wurde durch die traditionelle Berufsausbildung, die ausschließlich in privaten Kleinwerkstätten stattfand, abgedeckt und durchgeführt. Die Auszubildenden waren zumeist Familien-Angehörige. Unsere Bewerber erwarteten nach Abschluss der Lehre eine Arbeitsvermittlung die wir nicht anbieten konnten.
Die dem DED bekannten Pläne zum Bau eines Hafens und einer Konservenfabrik in der Provinz Ha Tinh wurden noch nicht umgesetzt.
In den folgenden 18 Monaten gelang es uns gerade mal drei zahlende Lehrlinge auszubilden, die dann auch noch enttäuscht waren, weil wir ihnen keine Arbeitsstellen vermitteln konnten!
Während den 3 Jahren in Vietnam bestätigten aber sich meine positiven Eindrücke der vietnamesischen Gesellschaft und Mentalität und ich bekam zusätzlich Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit staatlichen und halbstaatlichen Instituten. Ich fühle ich mich mit den Vietnamesen wohl am meisten verbunden! Heute kann ich mich als Vietnam-Kenner und Freund bezeichnen.
Leider starb während dieser Zeit mein bester Freund Pham Van Dinh an einem Hirnschlag!
Anfang 2000 ging ich dann zurück nach Deutschland um wieder in meinem Beruf als Schlosser zu arbeiten.